Konzept zur Förderung der Artenvielfalt
Das Turpenriet besitzt nationale Bedeutung als Amphibienlaichgebiet sowie als Flachmoor. Im Jahr 2020 wurde ich angefragt, ein Projekt zur Förderung des Kammmolches zu erstellen. Erste Gespräche zeigten auf, dass anstelle eines Arten-förderprojektes ein Gesamtkonzept zielführender ist; ein Konzept, welches an den bisherigen Auf-wertungsmassnahmen im Turpenriet anknüpft und die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt und der typischen Riedvegetation in den Mittelpunkt stellt. Die Ansprüche des Kammmolches sollen berücksichtigt und alle Amphibienvorkommen an diesem Standort gefördert werden. Auch die Erneuerung des Amphibienleitwerkes soll geplant und in das weitere Vorgehen eingebunden werden.
Bilder: Bruno Schättin
Aufwertung Amphibienlaichgebiet Zwizach
Das Laichgewässer mit Zufluss durch den Aubach sollte instand gestellt und zugunsten der Gelb-bauchunke und Kreuzkröte aufgewertet werden, um deren Vorkommen im Areal der Holcim Kies und Beton AG Kirchberg SG mit den Vorkommen an der Thur zu vernetzen. Im Februar 2023 legten Baggerführer Kurt Sennhauser und Bauführer Bruno Schättin los, und nach kaum zwei Wochen war das Biotop wiederhergestellt. Nun wartet ein a-lassbares, gekammertes Wasserbecken mit Über-laufrinne, Trockenmauer am südexponierten Ufer und vielen Totholzstrukturen auf neue Bewohner. Wir sind gespannt, denn schon während der Vor-bereitungen im Sommer 2022 haben zwei Gelb-bauchunken lautstark ihr Interesse bekundet. Weitere Infos folgen.
Endgestaltung Belser Grube West
In Erlinsbach SO wartet das Projekt Endgestaltung Belser Grube West auf die Baubewilligung. Die Projektleitung ist bei Simon Friedli (bsb+Partner), Grundeigentümer ist die Belser AG. Als Amphibien-schutzbeauftragte des Kt. SO war ich von Anfang an in die Planung einbezogen. Als Inhaberin von SLW und Mitglied des Naturschutzvereins habe ich, basierend auf dem Naturinventar 2020 von Erlinsbach, einen Projektbeschrieb mit Definition der Zielarten, Detailplan zur Ausstattung, Pflanz-plan und Pflegekonzept erstellt. Der Naturschutz-verein wird, zusammen mit dem Pächter, dem Grundeigentümer und der Gemeinde in den zu-künftigen Unterhalt des über eine Hektare grossen Areals eingebunden sein; eine Aufgabe auf welche wir uns als Verein sehr freuen.
Weitere Infos folgen.
Kiesgrubenareal Wisgraben und Flutwiese Riedenboden
aufgenommen von Ramon Moser
Im Herbst 2017 habe ich im Auftrag der Ökokom-mission Kirchberg SG ein Konzept für die Förderung der stark gefährdeten Amphibienarten Kreuzkröte, Gelbbauchunke, Teichmolch und Kammmolch aus-gearbeitet. In fünf Etappen haben wir seither in den Kiesgrubenarealen Wisgraben und Rieden-boden der Holcim Kies und Beton AG sowie im angrenzenden Landwirtschaftsgebiet diverse Wasserflächen neu und pflegeleichter gestaltet, vergrössert und mit einem Ablass ausgestattet. Auch neue Laichgewässer wurden erstellt und Landlebensräume artgerecht gestaltet.
Seit Abschluss des kantonalen Aktionsprogrammes "Riedförderung Grenchner Witi 2011-2015" führe ich im Auftrag des ARP, Abt. L+N Kt. SO jährlich eine Erfolgskontrolle der Zielarten Laubfrosch und Kreuzkröte durch. Dank zahlreicher grosser Laich-gewässer hat sich die Kreuzkröte in diesem intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsgebiet enorm vermehrt. Auch die seit 2014 laufende Wiederan-siedlung des Laubfrosches ist bisher sehr erfolg-reich verlaufen.
Im Jahr 2015 hat das Amt für Raumplanung, Abt. N+L ein Konzept zur Erhaltung und Förderung des Kammmolches ins Leben gerufen., weil die Art nur noch an einem Standort im Kanton nachgewiesen werden konnte. In der Folge wurden entlang der Aare mehrere Flutmulden erstellt. Seit 2015 führe ich im Auftrag des Amtes jährlich eine Ex Situ Aufzucht dieser Art durch.. Zudem überprüfe ich die Zustand der Laichgewässer und Landlebens-räume laufend und bei Bedarf werden in den Wintermonaten entsprechend Massnahmen durchgeführt. Das Projekt ist auf Erfolgskurs,
2020 konnte ich erstmals Kammmolche an den Aussetzungsstandorten nachweisen.
Wo Wasser Mensch und Natur zusammenführt
Im Jahr 2020 wurde ich von der Dorfkorporation Bazenheid angefragt, ein Projekt zur Aufwertung einer Parzelle mit zwei kleinen Weihern östlich des Naherholungsgebietes Müliweiher auszuarbeiten.
Förderung der natürlichen Mäusefeinde zur Verminderung von Wühlmausschäden (FöNaFeMä)
Vier Landwirte aus Dietschwil haben im Jahr 2020 bei der politischen Gemeinde Kirchberg SG um Hilfe gebeten, weil ihre Grünflächen von einer starken Wühlmausplage betroffen sind. Meine Vor-studie ergab, dass vor Ort viel Potenzial besteht, mit einfachen Massnahmen natürliche Mäusefeinde wie Hermelin, Mauswiesel, Marder, Greifvögel, Eulen und andere Arten zu fördern.
Esther Schweizer
Umweltingenieurin FH
MScZFH in Life Sciences
Vorzielstrasse 32
5015 Erlinsbach SO